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Pferde ? die Art und ihre KommunikationPferde sind Fluchttiere, sie sichern ihr Überleben gegen Raubtiere schlicht durch Weglaufen. Dazu haben sie einerseits über die Jahrmillionen eine scharfe Beobachtungsgabe und einen perfektionierten Bewegungsapparat entwickelt. Andererseits haben sie sich als Herde sozialisiert, mit einer unmissverständlichen Rangordnung vom Leittier bis zum rangniedrigsten Mitglied. Beides bestimmt ihre höchst effektive Kommunikation untereinander. Pferde nehmen Bewegungen und körperliche Reaktionen äußerst differenziert wahr – auch am Menschen. Welche Bedeutung sie dem empfangenen Signal beimessen, hängt davon ab, wie gefährlich das Gegenüber erscheint und auf welcher Rangstufe das Pferd es einordnet. Für das Leben in der Herde bedeutet das etwa: Zuckt das Leittier auch nur mit dem Ohr, kann dies ein Signal sein, das binnen Sekunden eine Reaktion innerhalb einer größeren Herde auslöst, beispielsweise erhöhte Aufmerksamkeit. Reiz und Reaktion liegen bei Pferden zeitlich eng beieinander. Als sensible Tiere reagieren sie unmittelbar und ungefiltert. Im Umgang mit Menschen nehmen sie selbst winzigste, zum Teil unbewusste Regungen in Haltung, Mimik und Gestik wahr und reagieren somit direkt auf Gedanken und Gefühle ihres Gegenübers – selbst wenn diese Person nicht ausdrücklich mit dem Pferd kommunizieren will. Lässt sich der Mensch auf diesen Mechanismus jedoch bewusst ein, entsteht so etwas wie mentale Kommunikation. Wer seine Körperregungen bis ins Detail bewusst gestaltet und die natürlichen Verhaltensweisen von Pferden genau kennt, kann damit erstaunlich präzise kommunizieren. Dadurch wird Kommunikation, Verstehen, Wahrnehmen, Hören, Fühlen nonverbal, ohne „menschliche Sprache“, erfahrbar gemacht.
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