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Die Haltung des Freibergers

Am Besten mit der linken Hand, siehe Photo ;-))). Wer einen Freiberger bei sich aufnimmt, muss wissen, dass diese Rasse aus dem Jura, dem Gebirge stammt. Gezüchtet auf sehr hohe Leistung bei extrem wenig Futteraufnahme ist der Freiberger auf den fetten Weiden (z.B. in Deutschland) schlicht und einfach überfordert.

Wer weiß, dass Pferde ihr Sättigungsgefühl nicht über Sensoren im Magen sondern über die Anzahl der Kauschläge und die mit Fressen verbrachte Zeit ermitteln (die Kaumuskulatur erlahmt), kann sich vorstellen, welche verheerende Folgen ein unkontrollierter Weidegang für diese Rasse hat. 

Auch ich kämpfe mit diesem Problem, auf der einen Seite den für die Psyche des Pferdes sehr wichtigen Weidegang in genügender Zeit zur Verfügung zu stellen, auf der anderen Seite das Futterangebot auf das gebotene Maß zu reduzieren. Abstecken von Koppeln und lange Verweildauer auf abgegrasten Weiden sind für mich ein Muß. 

Meine Freiberger füttere ich bei leichter Arbeit wie folgt:

pro 100kg Körpergewicht: 1-1,5kg Heu, dazu 2kg Stroh, morgens im Winter 1 Apfel, 1 Zwiebel, abends eine Banane, alle 2 Tage Mineralpellets.

Laktierende Stuten bekommen 2kg Spezialfutter pro Tag. Fohlen 500g-100g Spezialfutter.

Im Sommer gegen Bremsen und beim Fellwechsel kommt Obstessig ins Trinkwasser (als zusätzliches Angebot zum normalen Trinkwasser, 5 l Essig auf 80 l Wasser). Das Essigwasser wird seltsamerweise bevorzugt getrunken.

Für einen Freiberger als Robustpferd bietet sich eine ganzjährige Haltung im Offenstall geradezu an. Auch bei minus 25 Grad fühlt sich der Freiberger pudelwohl, wälzt sich im Schnee und lässt sich auch mal einschneien.  Es wird gedankt an Tierarztkosten, denn ein so gehaltenes Pferd bekommt nichts auf der Lunge oder an den Beinen. Da dürfen sie dann getrost nur einmal Impfen und vier Wurmkuren im Jahr an Kosten veranschlagen!